Konzeptionell orientiert sich die Arbeit der Musisch Kreativen Werkstatt an der regelmäßig aktualisierten Leistungsbeschreibung der Einrichtung, die die Grundlage für die vertragliche Bindung an die Landeshauptstadt München unter der Trägerschaft des Kreisjugendring München-Stadt darstellt.

Konzeptionelle Schwerpunkte:

  • Offener Bereich, Freispielangebote, Ferienprogramme (teilweise), Beteiligungen an überregionalen Veranstaltungen der Kinder- und Jugendkultur
  • Leistungen im Sozialraum
  • Zielgruppenorientierte Leistungen
  • Beratung und Service
  • Schulbezogene Bildungs-/Angebote

Ziele:

  • Entwicklung künstlerischer und kreativer Ausdrucksformen durch ein vielfältiges Angebot an Materialien und Arbeitstechniken im sozialen Kontext einer Gruppe von Gleichaltrigen Kreativitätsförderung, Förderung der Bereitschaft zur friedlichen, sozialen Interaktion)
  • Erweiterung der durch schulische Bildungsangebote erworbenen Qualifikationen
  • Angebote für Gruppen zur Förderung des kooperativen Handels

–    Platzierung von Angeboten in einem Umfeld des informellen Lernens mit den Wesensmerkmalen:

– Freiwilligkeit, Wahlfreiheit

– Orientierung an den Bedürfnissen und Interessen der Besucherinnen und

Besucher, bis hin zur direkten Beteiligung an den Programminhalten

– selbstbestimmtes Lernen ohne Leistungsorientierung und ohne Bewertung

– Erlebnisreichtum und Vielfältigkeit der Besucherinnen und Besucher

entsprechende Lernformen, die Denken und Handeln in einem kreativen

Schaffensprozess miteinander vereinen.

–    Förderung eines Verständnisses für gesundes Essen und einer gemeinschaftlichen  Esskultur (die Einrichtung ist Natürlich² zertifiziert, d.h. (fast) ausschließlich biologisch angebaute Lebensmittel, wenn möglich regionalen Ursprungs angeboten bzw. verarbeitet werden

  • Beratung: Unterstützung in schwierigen bzw. als schwierig empfundenen Lebenslagen
  • Hilfe bei der schulischen und beruflichen Orientierung
  • Geschlechtsspezifische Angebote
  • Förderung des Interesses an der Mitgestaltung des persönlichen, sozialen und kulturellen Lebensumfeldes
  • Förderung der Bereitschaft zur friedlichen Konfliktlösung
  • Förderung einer offenen und vorurteilsfreien Sichtweise
  • Vernetzung mit anderen sozialen Institutionen im inner- und außerhalb des Stadtbezirks

München–Fürstenried/Forstenried, das Haupteinzugsgebiet der Musisch Kreativen Werkstatt wurde im Wesentlichen während der 60er Jahre, beruhend auf der damals geltenden städtebaulichen Doktrin – Trennung von Arbeiten und Wohnen – als reines Wohnquartier, am südwestlichen Stadtrand Münchens errichtet. Wohnhochhäuser entlang den Hauptverkehrsachsen, Areale mit Zeilenbauten und Punkthäusern, dichte Reihenhaussiedlungen, an Verkehrsknoten platzierte Infrastruktureinrichtungen (Kirchen, Schulen, Geschäfte), sorgen für eine städtebauliche Durchmischung, die für ein mittelständisches Bewohnerklientel mit unterschiedlichen finanziellen Ressourcen angepasste Bau- und Wohnformen anzubieten hatte bzw. hat. In Übereinstimmung mit der unterschiedlichen Qualität der Bau- bzw. Wohnformen, zeigt sich in den weniger attraktiven Teilgebieten (v. a. entlang den großen Verkehrsachsen) eine strukturelle Abwertung des Quartiers, mit Erscheinungen kultureller Segregation. In Hinblick auf urbane Lebensqualität (soziale Stadt) entwickelt sich das Stadtviertel kaum, was in seiner monofunktionalen Nutzung (reines Wohngebiet) begründet sein mag. In seiner inneren Struktur jedoch bildet sich zunehmend eine heterogen Entwicklung ab, die mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen der Familien zusammen hängt. Der separierten Wohnnutzung, entspricht das spürbare Bedürfnis der erwachsenen Bewohner des Stadtteils, ihr Umfeld frei von Störungen gestalten zu wollen. Eine an kindlichen und jugendlichen Bedürfnissen orientierte Versorgungsstruktur bleibt aus diesem Grund weit hinter den Erfordernissen zurück. Integrative Impulse sind nicht ausreichend vorhanden. Seit mit der Anbindung an das U-Bahnnetz die räumliche und zeitliche Anbindung an die Innenstadt deutliche verringert wurde, verlagern viele Jugendliche ihre Freizeitgestaltung in Bereiche außerhalb des Stadtteils, stoßen dabei aber schnell an ihre finanziellen Grenzen. Die Identifikation mit dem Stadtteil schwindet mit den zunehmenden natürlichen und ökonomischen Möglichkeiten der jungen Bewohner des Stadtteils.